Mittwoch, 31. August 2011

Spielobjekte: Geschichte einer künstlerischen Innovation, 1945 bis 1975

Frederik Schikowski

Das Spielobjekt aus variablen Elementen, die vom Betrachter verschieden zusammengesetzt werden können, wurde als eigene, neue Form der konstruktiven, konkreten oder kinetischen Kunst bisher kaum wahrgenommen. Dies verwundert umso mehr, als dass um 1970 ein regelrechter Spielobjekt-Boom in der Kunstwelt zu verzeichnen ist, der sich selbst im Schaffen namhafter Künstler wie Max Bill oder Victor Vasarely widerspiegelt.

Ihre Anfänge hat diese Kunstform um 1945. Nach Pionierjahren, die insbesondere in der Schweiz ihren Ausdruck finden, setzt gegen 1960 in diversen Ländern wie in Italien, West-Deutschland oder Brasilien eine rasant anwachsende Spielobjekt-Produktion ein. Spätestens zur Mitte der 1970er Jahre bricht diese jedoch aus verschiedenen Gründen fast vollständig zusammen.

Im Rahmen seines bebilderten Vortrags zeichnet Frederik Schikowski die Ursachen für den imposanten Aufstieg und rasanten Fall dieser zu Unrecht übersehenen Kunstform nach. Dabei werden verschiedene Aspekte, wie die Rolle Zürichs, die Idee des "Multiples", der Einfluß der Informationsästhetik oder das für die Geschichte des Spielobjekts ambivalente Jahr 1968 thematisiert. Entsprechend dem Vortragsort wird dabei der Schwerpunkt auf dem Spielobjekt Schweizer Provenienz liegen.

Frederik Schikowski, wohnhaft in Berlin, ist Kunsthistoriker und arbeitet zur Zeit an seiner Dissertation zum Thema "Spielobjekte".

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Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Forum KK" für Forschung in Kunst und Kultur am Corner College Zürich in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften (SGKW), unter der Leitung von Michael Hiltbrunner. 


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Freitag, 24. Juli 2009
CORNER COLLEGE
Perla-Mode
Langstrasse 84/Brauerstrasse 37
CH–8004 Zürich
Dauer: 19 bis 21 Uhr
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Abbildung: Karl Gerstner: "Das tangentiale Exzentrum", 1956/1957,  Emaillacke auf Aluminium eingebrannt, Spielobjekt mit variablen Scheiben in acht verschiedenen Konstellationen

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